Grenzlinien sind zusätzliche, polygonale Triangulationsanweisungen für ein TIN, welche die Grenzen der Sichtbarkeit eines DGMs definieren. Sie können als geschlossene Polygone neu gezeichnet oder von vorhandenen Objekten übernommen werden. Grenzlinien werden grundsätzlich nach Außengrenzen, Innengrenzen und Inseln unterschieden. Grenzlinien sind stets hierarchisch aufgebaut, d. h. innerhalb einer Oberfläche können mehrere äußere Grenzlinien (Umringe) definiert werden. Jede äußere Grenzlinie kann mehrere innere Grenzlinien beinhalten und jede innere Grenzlinie beliebig viele Inseln. Grenzlinien können auch zugleich Bruchkanten sein, da sie genau wie diese den Verlauf von Dreiecken beeinflussen können.
Im Zusammenhang mit Grenzlinien sind folgende Begrifflichkeiten zu beachten:
• Konvexe Hülle – Bildet eine konvexe, äußere Grenze des DGMs und ist bei jeder Oberfläche vorhanden. Die konvexe Hülle kommt nur dann zum Tragen, wenn keine äußere Grenze explizit definiert wurde.
Die Grenzlinien können nach ihrer Position wie folgt unterschieden werden:
• Äußere Grenzlinie – Definiert einen Bereich innerhalb dessen das DGM angezeigt wird, bzw. außerhalb dessen das DGM nicht angezeigt wird. Im Regelfall sollte ein DGM über eine äußere Grenzlinie verfügen, damit keine störenden Randdreiecke angezeigt werden, welche bei einer Triangulation automatisch an konkaven Bereichen entstehen.
• Innere Grenzlinie – Definiert einen Bereich innerhalb dessen das DGM nicht angezeigt wird. Solche Bereiche können z. B. zur Aussparung von Bauwerken o.ä. definiert werden. Außerhalb einer Insel wird das DGM bis zu einer äußeren Grenzlinie angezeigt oder, falls diese nicht vorhanden ist, bis zur konvexen Hülle.
• Insel – Definiert einen Bereich innerhalb einer inneren Grenzlinie, in dem das DGM angezeigt wird. Außerhalb der Insel wird das DGM bis zu einer inneren Grenzlinie nicht angezeigt. Inseln sind immer an eine innere Grenze gebunden. Es gibt demnach keine Insel ohne eine dazu gehörige innere Grenze.
Hinweis: Die Grenze der Sichtbarkeit betrifft nicht nur die Dreiecksvermaschung, sondern alle DGM-Objekte, also auch Punkte, Bruchkanten und Höhenlinien. Bruchkanten und Höhenlinien werden an Grenzlinien daher abgeschnitten. Dies betrifft lediglich die Darstellung. Die Daten sind weiterhin vollständig vorhanden.